You reign in me...
- •BEKKI•
- Apr 3, 2020
- 4 min read

Hey Leute,
da bin ich mal wieder;)
Ich hatte in den letzten Wochen im Café viel zu tun und es gab einige Turbulenzen in meinem Leben, aber es hat sich bis gestern nicht so viel Spektakuläres ereignet, über das ich schreiben hätte können.
Doch gestern wurde alles Anders! Ich hatte ein Erlebnis, dass mir definitiv gezeigt hat, dass ich den Beruf als Jugendreferentin/Diakonin auf jeden Fall ausüben will und dass mich Gott genau da haben will. Ich will euch jetzt von diesem Erlebnis berichten, weil es mich irgendwie durchweg verändert hat!
Ich war bei meinem Gesangsunterricht in Söflingen und saß nun in der Straßenbahn zurück in die Stadtmitte. Ich saß am Fenster und neben mir saß eine Frau, mit der ich mich kurz über das Wetter unterhielt( Typischer Smalltalk halt;)).
Dann bemerkte ich, dass ein Mann hinter mir saß, der immer vor und zurück wippte und dabei laut schnaufte. Ich dachte mir zuerst nichts dabei, doch dann fing der Mann an zu reden: "Warum darf ich nicht sterben? Ich bin so schwer krank und darf nicht sterben!"
Die Frau und ich sahen gleichzeitig nach hinten zu ihm und schenkten ihm einen ahnungslosen Blick, den ich mit einem ahnungslosen "Keine ahnung" bezeugte. Als wir uns wieder nach vorne drehten, trafen sich unsere Blicke und sie drückten unsägliches Mitleid aus. Aber wir wussten gleichzeitig auch nicht, was wir noch sagen sollten. Habt ihr schon mal so eine Situation erlebt, wo ihr vor lauter Schmerz und Erschütterung nichts mehr sagen konntet? Genauso ging es mir in diesem Moment und ich saß auch nur stumm da und starrte aus dem Fenster.
So verging ca. eine Minute, doch dann beugte sich der Mann vor und fragte: Können Sie mir da auch keine Antwort darauf geben?
Ich drehte mich zu ihm um und spürte, dass ich jetzt was sagen musste: "Nein", sagte ich. Doch ich hörte nicht auf zu reden, denn plötzlich spürte ich, dass ich die eine bestimmte Frage stellen sollte: "Kennen sie Jesus?"
Diese eine Frage, sollte den Lauf meines Gespräches beeinflussen und auch mein ganzes Leben verändern!
Der Mann sah mich an und sagte: "Nein! Ich kenne keinen Jesus. Ich habe ihn noch nie gesehen! Sind sie christlich eingestellt?"
"Ja, und ich glaube, dass Jesus ihnen helfen kann, gerade Leuten wie ihnen kann er helfen, in solchen Situationen."
Der Mann schwieg. Dann fragte er mich noch ein paar Sachen, wie zum Beispiel, was ich gerade machte, welchen Beruf ich später erlernen möchte oder ob ich Geschwister hätte.
Dann kam er wieder auf sich zurück und sagte: Wissen Sie, mein Sohn ist immer so wüst zu mir! Ich leide den ganzen Tag und er...
Ich muss noch erwähnen, dass der Mann immer nur einen halben Satz herausbrachte, bevor er wieder vom Schmerz durchzogen wurde. Es war einfach unglaublich krass, das mit ansehen zu müssen. Ich weiß, es ist schwer zu beschreiben, aber es war so als würden ihm jede paar Sekunden Messer überall in den Körper gerammt werden! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich in dem Moment, in dem ich ihn sah mit ihm gelitten habe!
Dieses Gespräch mit ihm war beklemmend und auch die Frau, die neben mir saß und einfach nur zugehört hatte, hatte Tränen in den Augen. Doch nachdem ich ihn nach Jesus gefragt hatte, war ich plötzlich ganz ruhig und spürte formlich die Aura aus Kraft und Liebe, die von mir ausging. Ich merkte, dass da irgendjemand etwas in mir auslöste, das mir die Möglichkeit gab, die richtigen Worte zu finden.
In dieser Straßenbahn hatte der Heilige Geist mich benutzt, um diesem Mann zu zeigen, dass er nicht alleine ist! Und auch die Frau, die neben mir saß, hat diese Liebe gespürt, die ich durch meine Worte weitergetragen habe.
Als die Zwei am hauptbahnhof ausstiegen, sagte der Mann: "Danke, das Gespräch war jetzt sehr nett!"
Ich erwiederte: "Ich bete für sie!"
"Dankeschön!"
Die Frau lächelte mich an und sagte: "Tschüss." In der Tür drehte sich der Mann noch einmal um und ich winkte ihm zu. Er winkte zurück.
In dieser Minute, die der Ausstieg der beiden gedauert hatte und in der ich ununterbrochen gebetet hatte, war dieser Mann ruhig und ich konnte keinen Schmerz auf seinem Gesicht erkennen. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein oder eher gesagt, es war nur ein kurzer Augenblick, wo der Schmerz nicht da war. Aber ich glaube, dass es dieser Moment war, den dieser Mann gebraucht hat. Er brauchte jemanden, der ihm zuhört und ihn beachtet, weil er das von seiner Familie nicht bekommt. Er brauchte die Hoffnung und Liebe, die ich ihm durch meine Worte gegeben habe und vielleicht war dies ja auch ein Anstoß für ihn nach Jesus zu suchen und so seine Erlösung vom Schmerz zu finden.
Ich weiß, dass ist jetzt ein langer Text geworden, aber ich wollte diese Erfarung unbedingt mit euch teilen.
Ich bitte euch, betet für diesen Mann! Ich weiß nicht, ob ich jemals erfahren werde, was mit ihm ist oder ob er Jesus gefunden hat aber ich bete von nun an jeden Tag für diesen Mann, dass Gott ihm diese schrecklichen Schmerzen nimmt und er diesen Mann weiterhin sucht und ihm so zeigt, dass er im Glauben, die wahre Erlösung finden kann.Ich hoffe so sehr, dass der Mann sich von Gott finden lässt.
Achtet doch einmal auf die Schwachen, Kranken oder auf die Leute, die die anderen Menschen komisch finden und deshalb ausgrenzen. Ich glaube, wir als Christen können dieser Welt, auch wenn es nur im kleinen Bereich ist, zeigen, dass Liebe und Toleranz viel mehr Wert ist, als alles Andere!
Beherzigt das und seid gesegnet, in allem was ihr tut!
Liebe Grüße
eure Bekki<3
Comments